Donnerstag, 12. Januar 2012

Ökonomen und Finanzgurus suchen die ultimative Kristallkugel

Gestern und heute bin ich über zwei Artikel gestolpert, die reichlich unkonventionelle, wenn auch nachvollziehbare Indikatoren zur Beurteilung der Wirtschaftslage vorstellen.

Der erste Indikator ist ein Geheimtipp des legendären ehemaligen US-Notenbankchefs Alan Greenspan, er verlässt sich auf die Verkaufszahlen von Männer-Unterhosen, nach dem Motto: wenn es ganz schlimm steht um die Wirtschaft, dann wird an der Stelle gespart, wo mann nicht glaubt, repräsentieren zu müssen - jedenfalls wenn man dem krude übersetzten Geschreibsel von designerunterwäsche.com Glauben schenkt: "In den meisten Fällen viele Menschen geben nicht viel Wert auf ihre Unterwäsche. Sie setzen auf nachlässig ohne viel Aufmerksamkeit. Sie erkennen nicht, warum diese Kleidung unter die Hose oder Hosentasche getragen wird, da sie nicht bewusst sind, über ihre Bedeutung. Es gibt große Sorten von Mandaten, Männer zur Verfügung gestellt werden, die in verschiedenen Stilen und Designs, aber viele sind sich dessen nicht bewusst." Genau.
Die Unterhosen-Theorie von Alan Greenspan

Die Finanzanalysten von Barclays Capital dagegen schauen lieber nach oben statt nach unten und sind dabei ebenfalls fündig geworden: Wenn Wolkenkratzer allzu hoch in den Himmel wachsen, platzt die Immobilienblase meist schon vor der Fertigstellung des rekordverdächtigen Objekts:
Anzeichen für Immobilienblase in China und Indien
Hochbau kommt vor dem Fall
Nun, so neu ist diese Theorie ja nun auch wieder nicht, gehört sie doch ins Repertoire alt-mesopotamischer Weisheit, die uns Westlern auf dem Umweg über die Bibel bekannt sein sollte:
Der Turmbau zu Babel
Und die Moral von der Geschichte: keep low profile (neudeutsche Version einer alten schweizerischen Politiker-Weisheit).
Gibt es eigentlich auch ähnlich verlässliche Indikatoren für den wirtschaftlichen Aufschwung? Die würden uns doch jetzt viel mehr interessieren als weitere apokalyptische Untergangsprophezeihungen.

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